Musical von David Bowie und Enda Walsh
Nach dem Roman »The Man Who Fell to Earth« von Walter Tevis
Deutsch von Peter Torberg
David Bowie, der zu früh verstorbene Jahrhundertkünstler, hat der Welt mit »Lazarus« ein Abschiedsgeschenk gemacht, das uns erlaubt, sein außerirdisch anmutendes Genie zumindest auf der Bühne wieder zu erleben. Bowie schrieb das Musical zwei Jahre vor seinem Tod und führt damit die Geschichte des Kinofilms »Der Mann, der vom Himmel fiel« fort. In dem Film aus dem Jahre 1976 spielt David Bowie Thomas Newton, einen Außerirdischen, der sich in die Weiten des Weltalls aufmacht, um für seinen verdurstenden Planeten Wasser zu finden. Auf dieser Reise landet er auf der Erde, verliebt sich in eine Frau und verzweifelt an der Brutalität der Menschheit. Da er den Weg zurück ins Universum nicht mehr findet, ist Thomas Newton immer noch ein Gefangener zwischen den Welten. Von seiner großen Liebe verlassen und aller Hoffnung auf Glück beraubt, wünscht er sich den Tod, die Rückkehr ins Universum. Doch Newton kann weder sterben noch verschwinden.
David Bowie
David Bowie (1947-2016) ist mit 25 Studioalben und über 140 Million verkauften Tonträgern nicht nur einer der erfolgreichsten, sondern auch einer der einflussreichsten und wandelbarsten Künstler unserer Zeit. Er rebellierte aber nicht nur gegen die Konventionen der Musikkultur, sondern, mit seinen Bühnen- und Kunstfiguren, gegen die gängigen Vorstellungen von Sexualität und Gender und löste damit die festgefahrenen Vorstellungen seiner Zeit zur Definition von männlich/weiblich, homo- und heterosexuell auf.
Enda Walsh
Der 1967 in Dublin geborene Dramatiker Enda Walsh schaffte seinen internationalen Durchbruch 1996 mit seinem Drama »Disco Pigs«, das 2001 auch verfilmt wurde. Er arbeitete regelmäßig mit den Münchner Kammerspielen zusammen, wo u. a. sein Stück »The New Electric Ballroom« uraufgeführt wurde. Für diese Arbeit wurde er 2005 von deutschen Theaterkritikern zum Ausländischen Dramatiker des Jahres gewählt.